Die Bürgermeisterkette hat ihren Besitzer gewechselt: Hendrik Henneböhl ist nun vereidigter Verwaltungschef der Stadt Erwitte. In seiner Antrittsrede bei der konstituierenden Sitzung des Rates rief er zu einem fairen Umgang miteinander und Mut in der Corona-Pandemie auf.
Bei der konstituierenden Sitzung des Rates der Stadt Erwitte ist der neue Bürgermeister Hendrik Henneböhl am Dienstagabend ins Amt eingeführt worden. Nachdem der 32-Jährige den Amtseid gesprochen hatte, wurde ihm vom neu gewählten Altersvorsitzenden Franz Möllers (Grüne) die Bürgermeisterkette umgehangen. Die Sitzung fand in der Aula des Städtischen Gymnasiums unter strengen Corona-Schutzbedingungen statt.
Ob der besonderen Umstände fiel die Antrittsrede des neuen Bürgermeisters kürzer aus als geplant: „Es ist nicht die Zeit für eine Blut-Schweiß-Tränen-Rede mit großen Ankündigungen“, sagte Henneböhl. Außerdem wolle er die Corona-Situation nicht länger beanspruchen, „diese Sitzung soll kein Ausbruchereignis werden“. Deshalb wurde die – bei der ersten Sitzung der Wahlperiode – traditionell lange Tagesordnung mit 32 Punkten innerhalb von zwei Stunden auch verhältnismäßig zügig abgearbeitet. Henneböhl appellierte an alle Bürger der Stadt Erwitte, „dass wir uns gegen das Virus stemmen und zusammenhalten“. Trotz der großen Herausforderungen, insbesondere durch Corona, sei es seine und die gemeinsame Pflicht von Politik und Verwaltung, „das Maximum zu erreichen“ und Zukunftsthemen wie etwa die Digitalisierung voranzutreiben. „Lassen Sie uns die Situation mit Mut angehen“, lautete seine Botschaft. Weiter sprach er seine Hoffnung aus, dass Entscheidungen sach- und zielorientiert getroffen werden. Dabei sei eine kritische, politische Diskussionskultur wichtig. Wiederholt rief Henneböhl in diesem Zusammenhang, wohl auch wegen des mit harten Bandagen geführten zurückliegenden Wahlkampfes der Parteien, zu einem fairen und vernünftigen Umgang untereinander auf. „Von Neuling zu Neuling“, so Henneböhl, begrüßte er die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, die erstmals im Stadtrat vertreten sind, und dankte seinem anwesenden Vorgänger Peter Wessel für dessen Verdienste in der Vergangenheit.
Neben der Vereidigung des neuen Bürgermeisters fand auch die Wahl seiner Stellvertreter statt. Bedingt durch eine geschlossene Listenverbindung von CDU, SPD und BG hatten sich die drei Fraktionen bei diesen Personalien, wie auch bei den Ausschussvorsitzenden, das Vorschlagsrecht gesichert. Erstmals in der Geschichte der Stadt Erwitte werden nach ihrer Wahl mit Ulrike Ködding und Rita Ahle (beide CDU) zwei Frauen die Stellvertreter-Positionen einnehmen.
Bei der Wahl der Ortsvorsteher wurden sechs neue Personen zu Ehrenbeamten ernannt (Fotos siehe unten): Kai Günther (parteilos) für die Kernstadt, Franz-Josef Schütte (CDU) für Bad Westernkotten, Annemarie Altstädt (CDU) für Eikeloh, Andreas Lutterbüse (CDU) für Merklinghausen-Wiggeringhausen), Martin Jöring (parteilos) für Horn-Millinghausen und Bodo Tiggesmeier (CDU) für Schallern.
Mit dem Wunsch, zusammen in den nächsten fünf Jahren der Wahlperiode „gute Zukunftsentscheidungen für die Stadt Erwitte“ zu treffen, schloss der neue Bürgermeister die erste Sitzung des Stadtrates.