Mal abgesehen von den über 40 Jahre alten eisernen Türen, die dank guter Pflege noch ganz gut in Schuss sind: Lässt man sich einmal durch die Straßenmeisterei in Erwitte führen, erhält man den Eindruck, dass der Betrieb sehr gut organisiert ist. Aber auch hier besteht Handlungsbedarf, wie beim Antrittsbesuch des seit Mai angetretenen Direktors des Landesbetriebes Straßenbau NRW, Dr. Sascha Kaiser, und dem heimischen Landtagsabgeordneten Jörg Blöming (CDU) deutlich wird. Was man besser machen kann? Das erörterten Betriebsleitung und Mitarbeiter beim Rundgang mit dem kaufmännischen Chef von Straßen NRW und dem Erwitter Landespolitiker.
Die 2009/2010 nach aktuellen Standards kernsanierte Straßenmeisterei ist mit Steigerfahrzeug, Multicar, Großhäcksler und 16-Tonnen-Bagger ganz gut ausgestattet. In der Salzhalle lagert das Streusalz für den Winter. Auf dem Gelände an der B1 sind Waschanlage und Garage für Fuhrpark, Werkstatt, Schilderlager und Verwaltung untergebracht. Jeder weiß, was er zu tun hat, manchmal sogar zu sehr: „Wir sehen, wie wir die Arbeit optimieren könnten, doch dann fehlen uns einfach die Mittel“, erklärt Kolonnenführer Thomas Brunnert. Eine Klimaanlage in den Mähgeräten und ein Bankettfertiger – das sind eher kleinere Wünsche der Straßenwärter. Umfassender wird es da schon beim Thema Digitalisierung und Entbürokratisierung. Die Ausstattung mit GPS in den Lkw etwa fehle. Auch könnte die Übermittlung von Bilddaten via Smartphone die Arbeit wesentlich erleichtern. Angesichts der digitalen Aufrüstung müsse eine gemeinsame Server-Schnittstelle geschaffen werden, mittels der alle gemeinsam kommunizieren können, betont Sven Koerner, Niederlassungsleiter Straßen NRW. Das Handling mit den Ausschreibungen erschwere letztendlich die Arbeit in der Praxis. Gerade bei solchen, die schnell erledigt werden wollen, würde eine größere Ausgaben-Autonomie helfen. Diskutiert wurde auch eine Anpassung der Mitarbeitertarife, „damit Gute nicht abgeworben werden“, so Kaiser. Gerade angesichts des Konkurrenzkampfes beim Personal betonte der Straßen NRW-Chef, dass der Landesbetrieb ein attraktiver Arbeitgeber mit vielen Berufsperspektiven sei.
Die Straßenmeisterei Erwitte kümmert sich im Straßen- und Winterdienst um 358 Kilometer Bundes- und Landesstraßen sowie 65 Kilometer Rad- und Gehwege. Die Absicherung der vierspurigen
Umgehungsstraße in Lippstadt, die Teilsanierungen an der B1 Richtung Geseke und die Baumkontrollen mit der Reinhaltung der Bankette halten die Straßenmeisterei derzeit unter anderem in Schach. Die Bedarfsliste der zu sanierenden Straßen und anderen Wünsche die MdL Jörg Blöming bereits 2017 an den Verkehrsminister persönlich überreicht hatte, wird nun peu a peu abgearbeitet.
So soll 2020 an der
Berger Straße in Erwitte in Zusammenarbeit mit der Stadt Erwitte ein Kreisverkehr an der Einmündung Lönsstrasse installiert werden.